Voller Elan starten wir nach einem herrlichen Frühstück um 9 Uhr. Der Himmel ist teils bedeckt, aber es regnet noch nicht. Ungefähr 10 km vor Blois, nach zweistündiger Fahrt, merke ich zu meinem Schrecken, dass ich die ganze Zeit ohne Lenkradtasche gefahren bin. Dabei ist die doch wirklich grad vor meiner Nase befestigt, unglaublich! Wir haben uns bei der Abfahrt noch mit der Landlady unterhalten, dabei habe ich sie auf dem Gartentisch liegengelassen. Ich ärgere mich fürchterlich, vor allem, dass ich es nicht früher gemerkt habe! Zum Glück nimmt Ruedi es erstaunlich gelassen auf. Was nun? 40 km zurückfahren und nochmals von vorne anfangen? Irgendwie stinkt uns das und ein Blick an den Himmel bestärkt uns in unserer Idee, bis zum nächsten Bahnhof zu fahren und dort den Zug nach Amboise mitsamt den Rädern zu besteigen. Velos sind in den Regionalzügen in Frankreich nämlich gratis. Wir haben Glück, es fährt grad ein Zug und im gleichen Moment fängt es heftig an zu regnen.
Nachdem wir die Tasche im B&B geholt haben, nehmen wir den nächsten Zug direkt bis Blois. So haben wir kaum Zeit verloren und können erst noch die Regenphase im Trockenen verbringen. Ab Blois lockert sich die Bewölkung zusehends auf. Die Landschaft, die wir durchfahren, ist wunderschön und erstmals können wir von einem kräftigen Rückenwind profitieren, so dass wir mit 23 bis 28 km/h Beaugency entgegenbrausen, wo wir für 50 € bei einem älteren Ehepaar ein nettes Zimmer mit riesigem Bad finden. Nach einem Bummel durch den Ort, einem Apéro in einem speziellen Lokal, das auch Produits du Terroir anbietet, geniessen wir im Relais du Château einen schmackhaften Dreigänger.
