Shark Bay

Shark BayNächster Höhepunkt ist die Shark Bay, eine Bucht mit Halbinseln und Inseln, die auf der Liste des Weltkulturerbe steht, einerseits wegen des Tierreichtums (Delfine, Seekühe, Tigerhaie etc.) und wegen der Beschaffung der Strände.
Wir landen zuerst in Hamelin Pool, einer kleinen historischen Häusergruppe mit kleinem Campingplatz, auf dem wir die Nacht fast alleine verbringen.
Von einem freundlichen Einheimischen werden wir durch die Telegraph Station (1884) geführt, untermalt mit Erklärungen in sehr breitem und deshalb fast unverständlichem Aussie- Dialekt, aber wir sehen ja die alten Apparate, und sind wieder mal absolut beeindruckt, was die Menschen hier bei der Besiedelung ertragen (Hitze, Fliegen, Dürre, Einsamkeit…) und geleistet haben. Die Westküste hat immer noch was Pionierhaftes an sich und entsprechend sind auch die Bewohner davon geprägt, wir kommen uns manchmal vor wie „im Wilden Westen“!

StromatolitenAls zweites nehmen wir die Stromatoliten unter die Lupe, die ältesten bekannten fossilen Lebewesen, die hier wegen des hohen Salzgehaltes in der Bucht überleben konnten. Wahrscheinlich ist dies auch der Grund für das Vorkommen der Millionen von kleinen Muscheln an der Shell Beach, ein 120 km langer Strand, schneeweiss, nur aus Kalkschalen bestehend, ein Rätsel auch für die Wissenschaftler, warum sich diese kleinen Muscheln derart schnell vermehren.Shell Beach, Abbau
Die ersten Ansiedler haben aus den kompakt gepressten Muscheln Steine geschnitten und daraus sogar Häuser gebaut!

In Denham richten wir uns auf dem Campground ein, ergattern einen wunderschönen Platz mit Aussicht auf`s Meer und wundern uns, dass unser Nachbar etwas brummt von „Yeah, it`s quoit noice, bot de wind is too strong!“ Wie wo was Wind? Eine Stunde später bläst er uns fast vom Platz; wir stellen unseren Bus vor die schöne Aussicht, damit wir wenigstens etwas essen können ohne dass uns das Geschirr wegfliegt!

SharkBay4Am nächsten Morgen ist Monkey Mia dran, die grosse Attraktion für Touristen, aber auch Wissenschaftler aus aller Welt. Vor etwa 50 Jahren hatte die Frau eines Fischers Delfine gefüttert, die darauf jedes Jahr wieder erschienen. Immer mehr Leute wurden dadurch angezogen, die Delfine aber überfüttert und in ihrer Existenz bedroht. Seit längerer Zeit nun wird die Delfinstation professionell geführt, Ranger resp. Zuschauer füttern jeden Morgen wenige Fische an einige der versammelten Tiere, zugegeben eine Show, aber eine schöne! Am meisten amüsieren wir uns aber über die Pelikane. SharkBay2Die schlauen Viecher wissen natürlich genau, dass gleich die Delfinfütterung stattfindet, fliegen vor die versammelten Touristen und watscheln auf sie los. Alles weicht erschrocken (vor den Riesenschnäbeln) zurück. Die Ranger versuchen mit allen Tricks und vielen Fischen die Vögel wegzulocken, was fast gelingt, nur einer weigert sich beharrlich, reisst immer wieder eine Kurve und kriegt so einige Extrabissen ab, bis alle vereinten Helfer ihn endlich abführen können!

Wir verbringen fast den ganzen Tag hier, schwimmen, faulenzen und geniessen, dass der Wind nicht so heftig weht.

Unterdessen hat unser Kühlschrank das Gebaren eines ungezogenen, unberechenbaren Teenagers angenommen: Mitten in der Nacht heult er auf, um mit einem heftigen Klack zu stoppen, eine halbe Minute später die gleiche Platte. Ruedi stellt ihn ab, da sonst an Schlaf nicht mehr zu denken ist. Nochmals Telefonate mit unserem Vermieter ( ins Call Center, d.h. fünf Mal fünf verschiedenen Personen das gleiche erzählen, fünf Mal die gleichen Ratschläge anhören), bis endlich einer sagt, also, in Kalbarri ins Servicecenter gehen, da Wochenende ist, müssen wir bis Montag warten. Kaum sind wir unterwegs, funktioniert der Kerl wieder; macht er sich etwa über uns lustig?