Nun sind wir endgültig unterwegs Richtung Südwesten, die Stadt Kununurra ist unser nächstes Ziel. Die an uns vorbeifliegende Landschaft ist zuerst noch eintönig, wird aber zusehends hügliger. Wir sind fast allein auf der Strasse, z.T. dauert es fast eine halbe Stunde, bis uns ein anderes Fahrzeug entgegenkommt.
Eine Nacht verbringen wir in Timber Creek, an dem ich zuerst vorbeifahre in der Erwartung eines grösseren Ortes; also wieder zurück zu den paar Häusern!
Neben uns auf dem Campground stehen Silvia und Paul aus Stuttgart mit ihrem 4WD, mit denen wir bis in die tiefe Nacht ein Bierchen trinken und uns angeregt unterhalten, by the way, „tiefe Nacht“ ist hier halb zehn, und selbst da kippen wir schon fast vom Campingstuhl vor Müdigkeit…
Am nächsten Tag fallen uns vor allem die Boab Trees (in Afrika Baobab) auf, sehr beeindruckende Dickstämmer, die bis zu 300l Wasser speichern können und die bei den Aborigines als heilig gelten.
Bei der Überquerung der Grenze zu Western Australia werden wir „gefilzt“, d.h. Eine Beamtin untersucht unser Auto nach frischem Gemüse und Früchten, die nicht eingeführt werden dürfen aus Angst vor Fruchtfliegen oder ähnlichem.
Vor 6 Jahren wollten Bettina und ich von Adelaide nach Perth fliegen und hatten diese Vorschrift nicht ernst genommen. Auf dem Flughafen näherte sich uns ein allerliebstes Hündchen und schnüffelte intensiv an unserem Rucksack herum. Unser „Jö, wie härzig!“ verwandelte sich schnell in ein verlegenes Gestammel, als dem Hündchen eine forsche Person in Uniform folgte und uns „Open your bag, please!“ zurief. Stein des Anstosses war aber nicht ein Päckli Hasch, sondern eine wunderschöne Tomate, die Bettina retten wollte! Diesmal sind wir also vorgewarnt und haben alles Verbotene aufgegessen.
Statt direkt nach Kununurra zu fahren entschliessen wir uns am Lake Argyle einen Halt einzulegen und merken schnell, dass das eine gute Entscheidung ist. Der Lake ist ein Stausee, mit 2’000 km2 der grösste See Australiens, 1971 gestaut und bereits nach 3 wet seasons aufgefüllt. Er dient dazu, Farmland für Melonen, Mangos, Gemüse etc. zu bewässern. Unser Campingplatz thront auf einem Hügel über dem See und hat eine supertolle Aussicht, speziell aus dem Infinity Swimming Pool!
Der See ist Heimat von ca. 30`000 Süsswasserkrokodilen. Auf die Frage, ob Schwimmen ein Problem sei, meint die Receptionistin: “If you leave them alone, they will leave you alone.“ Na bravo, voll beruhigend! Aber es ist wirklich so, nicht mal auf unserer lustigen Sunset Cruise mit vielen Soft Drinks, Bier, Cüpli und Käseplatte, begegnet uns eines, da die Temperatur (unterdessen 43 Grad…) zu hoch ist, bleiben sie tief unter Wasser. Salties gibt`s hier wegen des Staudamms keine. Witzchen vom Tourguide: „Wie merkt man, vor welcher Sorte Krokodil man schwimmt?-Wenn es auf dich zuschwimmt, ist`s ein Saltie, wenn es wegschschwimmt, ein Freshie.“ -Haha.