Südliches Southland: Die Catlins

Nugget Point

Leider ist ganz schlechtes Wetter angesagt für unseren Trip zum tiefsten Punkt der Südinsel. Wieder ist nämlich ein Zyklonausläufer im Anmarsch, der zuvor in Tonga grosse Schäden angerichtet hatte. Zwar erwarten wir hier keinen Sturm, aber starke Winde, heftige Regenfälle und eine deutliche Abkühlung. Wir ertragen es mit Fassung, hatten wir bisher doch eher Wetterglück. Die gepriesene traumhafte Lage des Leuchtturms Nugget Point bestätigt sich zwar, wäre aber bei Sonne mehr zu geniessen. Kleine Spaziergänge durch feuchten, tropfenden Regenwald sind zwar sehr authentisch, aber wir können ein Frösteln nicht unterdrücken.

Owaka Trail

Auf der Suche nach einem Campingplatz landen wir in der Nähe von Owaka in einem hübsch gelegenen Camp direkt am Wasser. Hinter unserem Stellplatz beginnt ein knapp einstündiger Rundweg, den wir trotz des kühlen Windes in Angriff nehmen. Schon nach kurzer Zeit flattert ein kleines Vögelchen daher, stellt sich uns in den Weg und hüpft um uns herum. Dabei stellt es seine Schwanzfedern wie einen Fächer auf. Der Vogel heisst hier dementsprechend auch Fantail. Er fliegt und hüpft eine längere Wegstrecke mit uns mit.

Wir erhalten eine Mail von Ellie. Sie schreibt uns, dass sie sich für kommende Nacht auf einen weiteren heftigen Sturm vorbereiten müssen. Die Schulen in Nelson bleiben geschlossen, die New Zealand Air hat ihre Flüge eingestellt. In der Nacht setzt auch hier sintflutartiger Regen ein.

Curio Bay

Wir fahren weiter nach Curio Bay, von Greg wärmstens empfohlen. Ausser dichtem Regen und heftigen Windstössen ist aber auch hier nicht viel los. Wir bleiben trotzdem auf dem Campingplatz , schauen einigen todesmutigen jungen Leuten zu, die sich in die kalten Wellen stürzen in der Hoffnung, doch noch, wie in der Werbung versprochen, zum Genuss des „Schwimmen mit Delfinen“ zu kommen, bleiben aber hauptsächlich im Camper und sind froh um das kleine, elektrische Heizöfeli. Ruedi begibt sich wie auf den anderen Campgrounds zum Abwaschen in die Gemeinschaftsküche. Überall gibt es leider „Säuli“, die die minimsten Anstandsregeln ausser Acht lassen, aber was wir hier sehen, schlägt dem Fass den Boden aus. Eine(r) hat seinen  ganzen Abfall neben dem Kochherd liegen gelassen, ein anderer hat zwar das gemeinsame Geschirr abgewaschen, aber einfach stehen gelassen; die anderen können`s ja wegräumen, ein dritter/ eine dritte hat Salat und Gemüse gerüstet, alle Rüstabfälle liegen nun im Abwaschbecken usw. Der Platz wird vor allem von jungen, hippigen Leuten benutzt, keine Anklage, nur eine Feststellung :-)! In der Nacht wird unser Auto von Sturmstössen geschüttelt und zum ersten Mal frieren wir ein wenig.

So schliessen wir das Kapitel „Catlins“ am folgenden Morgen früher als geplant ab und fahren Richtung Fiordlands. Ellie hat gottlob eine Entwarnung durchgegeben, der Sturm hat weiter nördlich in der Golden Bay gewütet.