Napier

Napier, Art-Déco

Am Freitag, den 19. Januar fahren wir früh los im Nationalpark, immer noch bei strömendem Regen. Ausser Nebel und Wolken ist nichts zu sehen. Wir haben eine Fahrt von über 200 km vor, nach etwa 2 h lichtet sich das Gewölk etwas, in Napier empfangen uns die Sonne und angenehme 25 Grad. Wir machen zuerst einen längeren Marsch vom Hafen aus und bummeln durch die Innenstadt. Napier wurde im Jahre 1931 durch ein starkes Erdbeben komplett zerstört und ist im zu jener Zeit vorherrschenden Baustil Art-Déco neu aufgebaut worden. Die Stadt nennt sich nun selbstbewusst Art-Déco-Capital of the World!

B&B 119 On Georges

Wir erreichen unser B&B am frühen Nachmittag. Ein sehr hübsches Haus, gepflegter Garten mit Swimming Pool, ein schönes Zimmer und sehr nette Gastgeber, Wendy und Peter, empfangen uns. Nach dem erfrischenden „Schwumm“ im Pool werden wir von ihnen zu einem Glas Wein mit Apéroplättchen eingeladen und mit Ratschlägen eingedeckt. Gleich reserviert uns Wendy einen Tisch in ihrem Lieblingsrestaurant, von dem wir dann auch begeistert sind. Einziger Nachteil: Das Haus liegt an einer stark befahrenen Strasse, was gottlob durch Ohrenstöpsel etwas gedämpft werden kann.

Mission Winery

Am Samstag unternehmen wir mit den Fahrrädern unserer Gastgeber eine Tour, fast die ganze Stadt ist sehr gut mit Radwegen erschlossen, die zum Teil durch wunderschöne Landschaften führen. Dabei besuchen wir eines der berühmten Weingüter in der Umgebung, die Mission Estate Winery“ wo wir natürlich den Wein probieren „müssen“ und anschliessend etwas beduselt (wenigstens ich!) bei den 28 Grad und der herunterknallenden Sonne doch noch 40 km schaffen.

Cape Kidnapper

Wir entschliessen uns noch eine weitere Nacht hier zu verbringen, ein Grund ist neben der sehr hilfsbereiten Wendy Peters grandioses Frühstück! Heute Sonntag besuchen wir zuerst den Farmer`s Market in Hastings, der sehr ansprechend ist, kaufen einige Früchte ein und fahren danach Richtung Küste. Wir haben vor, eine ca. 5-stündige Beach-Wanderung den Klippen entlang zum Cape Kidnapper zu unternehmen, wo von November bis Februar eine grosse Kolonie Australischer Tölpel nistet. Bei den herrschenden 30 Grad ist das gar nicht so ohne, aber wir haben genügend Wasser dabei, tragen unsere Schlapphüte und haben uns sorgfältig mit Sonnencréme eingeschmiert. Da der Strand nur bei Ebbe begehbar ist, müssen wir den richtigen Zeitpunkt wählen und starten um 11 Uhr. Fast alleine unterwegs sind wir völlig begeistert von der wilden Natur und dem steten Rauschen des Meeres. Die Kolonie ist beeindruckend, ganze Felsen sind voller Vögel, die Eltern füttern ununterbrochen ihre Jungen.

Bei der Rückkehr dann der grosse Schreck: Plötzlich  kommen uns auf dem nun ziemlich breiten Sandstreifen Autos, Quads und Motorräder entgegen! Wir verstehen die Welt nicht mehr, dass so etwas auf diesem herrlichen Strand erlaubt wird, der zudem noch zu einer biologischen Rarität führt! In Kürze hat sich die besinnliche Atmosphäre verwandelt, Motorenlärm und hirnlose Raser haben uns wieder im Griff und stören die anfängliche Idylle.